Warum es den Infinitiv „möchten“ nicht gibt

david-pupaza-heNwUmEtZzo-unsplash

Immer wieder wird der vermeintliche Infinitiv „möchten“ verwendet, obwohl diese Form grammatikalisch nicht korrekt ist. Tatsächlich existiert im Deutschen nur der Infinitiv „mögen“, während „möchten“ eine Konjunktiv-II-Form ist, die fälschlicherweise als Infinitiv behandelt wird.

1. Die Herkunft von „möchten“
„Möchten“ ist die Konjunktiv-II-Form des Verbs „mögen“ und wird verwendet, um Wünsche oder höfliche Bitten auszudrücken, z. B.: „Ich möchte einen Kaffee.“ Da es sich jedoch um eine Konjunktivform handelt, gibt es keinen eigenständigen Infinitiv „möchten“. Der korrekte Infinitiv lautet „mögen“.

2. Warum wird der Fehler so oft gemacht?
Der Grund für die häufige falsche Verwendung dürfte darin liegen, dass „möchten“ in der alltäglichen Sprache so präsent ist, dass es intuitiv als eigenständiges Verb wahrgenommen wird. Besonders Deutschlernende nehmen „möchten“ oft als eigenständigen Infinitiv an, da sie selten mit der Grundform „mögen“ in Berührung kommen.

3. Die richtige Verwendung
Wer eine Infinitivkonstruktion mit „möchten“ bilden möchte, sollte stattdessen „mögen“ verwenden. Beispiel:

  • Falsch: „Er scheint nach Hause gehen zu möchten.“
  • Richtig: „Er scheint nach Hause gehen zu mögen.“


Der vermeintliche Infinitiv „möchten“ ist ein häufiger Sprachfehler, der aus der starken Präsenz dieser Konjunktivform im Deutschen resultiert. Wer korrekt sprechen und schreiben möchte, sollte sich merken: Der Infinitiv lautet immer „mögen“, niemals „möchten“.

Share this :