Funktionsverbgefüge als häufige Fehlerquelle im Deutschen

jeshoots-com--2vD8lIhdnw-unsplash

Funktionsverbgefüge sind feste Wendungen, die aus einem Nomen und einem schwachen Verb bestehen, wie beispielsweise „eine Entscheidung treffen“ oder „in Betracht ziehen“. Obwohl sie im Deutschen weit verbreitet sind, führen sie oft zu stilistischen und grammatikalischen Fehlern.

1. Überflüssige Wortfülle und Stilprobleme
Funktionsverbgefüge machen Sätze oft unnötig lang und umständlich. Anstelle von „eine Prüfung durchführen“ wäre „prüfen“ meist die bessere Wahl. Dies verbessert die Verständlichkeit und Prägnanz von Texten.

2. Fehlerhafte Konstruktionen und Missverständnisse
Viele Lernende und sogar Muttersprachler neigen dazu, Funktionsverbgefüge falsch zu kombinieren, beispielsweise „eine Einflussnahme haben“ anstelle von „Einfluss nehmen“. Solche Fehler können die Verständlichkeit eines Textes beeinträchtigen.

3. Vermeidung unnötiger Nominalisierungen
Durch Funktionsverbgefüge entstehen häufig unnötige Nominalisierungen, die Texte schwerfällig machen. Direkte Verben wie „entscheiden“ statt „eine Entscheidung treffen“ sorgen für mehr Klarheit und Dynamik.

4. Formale Sprache vs. Alltagssprache
Funktionsverbgefüge sind besonders in der Verwaltungssprache und in wissenschaftlichen Texten verbreitet. Im Alltag wirken sie jedoch oft künstlich oder überhöht. Die Wahl des richtigen Sprachstils ist daher entscheidend.

Funktionsverbgefüge sind fester Bestandteil der deutschen Sprache, aber ihr übermäßiger Gebrauch kann Texte unnötig kompliziert machen. Wer bewusst auf klare, direkte Formulierungen achtet, verbessert die Verständlichkeit und Ausdruckskraft seiner Sprache erheblich.

Share this :